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Verwendung der Quitte

Die Quitte als Lebensmittel

Die in der Schweiz, Deutschland und Österreich wachsenden Quittensorten sind für den Rohverzehr nicht geeignet, da sie hart und durch die Gerbstoffe bitter sind. Andernorts gibt es aber auch Sorten, die roh gegessen werden können, zum Beispiel die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte.

Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Dann kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden. Erprobt ist auch das Abbürsten des Flaums mit einer Messingbürste. Da dabei die Schale aber kleine Kratzer bekommt, wird diese erheblich schnellere Methode nur angewandt, wenn die Früchte sofort weiterverarbeitet werden.

Die Ernte erfolgt am besten im nicht zu reifen Zustand, da sonst das in den Früchten enthaltene Pektin zunehmend abgebaut ist; am sinnvollsten ist als Erntezeitpunkt die Phase, in der die Farbe der Früchte von grün nach gelb umschlägt. Grasgrüne Früchte bleiben trotz eventueller Nachreife geschmacklich unbefriedigend. Bei später Ernte tritt rasch eine Bräunung des Fruchtfleisches auf. Knapp reif geerntete Früchte lassen sich getrennt von anderem Obst bis zu zwei Monate lagern.

Aus Quitten kann man Marmelade, Kompott, Mus, Saft und daraus Gelee, Likör, Wein, Schnaps sowie Secco herstellen. Von regionaler Bedeutung ist die Zugabe in der Apfelwein- oder saftherstellung. Gebacken eignen sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch. Quittenbrot ist eine Süßigkeit, hergestellt aus mit Zucker vermischtem eingedicktem Quittenmus, das etwa 1 cm dick auf einem Backblech verstrichen im Backofen gedörrt und anschließend in 2–3 cm große Rauten geschnitten und in Zucker gewendet wird. Quittenbrot ist im deutschsprachigen Raum im Handel fast nicht erhältlich, in spanisch- und portugiesisch-sprachigen Ländern ist Dulce de membrillo eine verbreitete traditionelle Weihnachts- oder Wintersüßigkeit.

Die Quitte als Heilpflanze

Seit der Antike gibt es zahlreiche Quellen die die besondere Heilkraft preisen. Hippokrates empfahl Quitte bei Fieber und Obstipation (Verstopfung) oder die rohe Frucht zur Blutstillung von Wunden.
Karl der Große wies seine Untertanen in einer Landgüteverordnung an, Quitten anzubauen, denn er schätzte ihre Heilwirkung.

Hildegard von Bingen verordnete sie bei Gicht und Rheuma und zum Abführen. Hieronymus Bock, ein Botaniker aus der Pfalz, schwor auf Quittebrot. Unsere Vorfahren vertrauten auf Beobachtungen rund um die Quitte und ihre Wirkung. Heute belegen Analysen die Inhaltsstoffe dieser Powerfrucht. Sie enthält Vitamin C, Vitamin E, Folsäure, Mangan, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Fluor, Tannine und viel Pektin, das den Blutzuckerspiegel normalisiert und den Cholesterinspiegel senkt.

 

200g Quitte decken vom Tagesbedarf:

 

35% Vitamin C

8% Vitamin E

12% Folsäure

5% Mangan

 

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